Für Jetten sind diese drei Koalitionen möglich: „Keine von ihnen kann auf breite Begeisterung zählen.“


Eine Mitte-Koalition aus D66, VVD, GroenLinks-PvdA und CDA gilt als eine der naheliegendsten Optionen für ein neues Kabinett. Sie hätte eine parlamentarische Mehrheit von 86 Sitzen. Diese Konstellation wird auch von der größten Koalitionspartei, D66, und dem Initiator des Koalitionsbildungsprozesses, Rob Jetten, bevorzugt.
Doch so einfach, wie es auf den ersten Blick scheint, ist es nicht, sagt der Politikjournalist Frits Wester. „Ein Grund dafür ist, dass die VVD dies im Wahlkampf ausgeschlossen hat. Parteichefin Dilan Yeşilgöz versprach ihren Wählern ausdrücklich, nicht mit GroenLinks-PvdA in einem Kabinett zusammenzuarbeiten“, so Wester. „Sie bekräftigte dies nach der Wahl.“
Das ist übrigens nicht das einzige Problem dieser Koalition. „Auch die GrünenLinks-PvdA lässt sich nicht einfach in die Regierung einführen. Die Partei hat fünf Sitze verloren, und ihr Vorsitzender ist zurückgetreten. Es ist nicht verwunderlich, dass sie sich neu formieren will; vielleicht bevorzugt sie dies in der Opposition. Zudem ist es für die Partei als linkeste Partei alles andere als attraktiv, mit drei weiteren rechten Parteien in einem Kabinett zu sitzen. Das würde ihre politische Agenda ernsthaft schwächen.“
Letzteres ist auch ein Grund für die Jugendorganisationen von GroenLinks und PvdA, die Mutterpartei aufzufordern, kein „rechtsgerichtetes Kabinett“ zu bilden.
Ein weiteres „Problem“ für diese Koalition besteht darin, dass das Kabinett – das zwar über eine deutliche Mehrheit im Repräsentantenhaus verfügt – im Senat keine Mehrheit hätte. Die Zustimmung des Senats zu neuen Gesetzen ist schließlich für deren Umsetzung unerlässlich. Die Parteien halten dort zusammen 35 Sitze, drei Sitze fehlen zur Mehrheit. „Mit Unterstützung der Christlichen Union beispielsweise ließe sich dort aber wahrscheinlich eine Mehrheit erzielen“, so Wester.
Nach den Wahlen beginnt die Bildung eines neuen Kabinetts. Ein Prozess voller Diskussionen, Verhandlungen und politischer Tücken. Wir erklären Ihnen in nur einer Minute, wie genau das funktioniert:
Die andere häufig genannte mögliche Koalition ist die Mitte-Rechts-Koalition. VVD-Chef Yeşilgöz hat während des gesamten Wahlkampfs von nichts anderem gesprochen. Sie besteht aus D66, VVD, CDA und JA21. Diese Koalition verfügt über 75 Sitze im Parlament. Keine absolute Mehrheit, aber das Kabinett kann auch von einer linken Parlamentsmehrheit nicht abgesetzt werden. Darüber hinaus könnte sie sogar 76 Sitze erreichen, falls D66 einen Restsitz erringen kann.
Das Problem liegt in den erheblichen Unterschieden zwischen D66 und JA21. D66-Chef Rob Jetten hat seine Präferenz für eine Zusammenarbeit mit GroenLinks-PvdA gegenüber JA21 zum Ausdruck gebracht. Zudem ist es für D66 als linkeste Partei wenig attraktiv, einer solchen Regierung beizutreten. Dasselbe gilt hier wie für GroenLinks-PvdA in jener anderen Regierung: Man möchte nicht die einzige linke Partei sein. Dann wäre der Kompromiss weit von den eigenen Überzeugungen entfernt. Der Vorteil ist, dass die VVD und auch JA21 großes Interesse an einer solchen Zusammenarbeit haben.
Doch der Senat erschwert die Lage erheblich, erklärt Wester. Diese Parteien verfügen dort nur über 24 Sitze. Das reicht bei Weitem nicht für die benötigten 38 Sitze. „Ein solches Kabinett wäre daher zumindest auf die Unterstützung der BBB mit ihren 13 Sitzen angewiesen. Diese Partei könnte dann enorme Forderungen stellen und ansonsten alles blockieren. Dasselbe gilt, wenn dieses Kabinett die Unterstützung von GroenLinks-PvdA suchen würde, die 14 Sitze im Senat hat.“
Option 3: Minderheitsschrank aus D66, VVD und CDAEine weitere Möglichkeit wäre eine Minderheitsregierung aus D66, VVD und CDA. Diese könnte auf 66 Sitze zählen. „Für eine Mehrheit könnte sich eine solche Regierung mal nach links – GroenLinks-PvdA – und mal nach rechts – JA21 oder PVV und BBB – orientieren. Angesichts der großen politischen Turbulenzen auf beiden Seiten ist die Wahrscheinlichkeit gegenseitiger Unterstützung jedoch äußerst gering. Das wäre mit Sicherheit nicht stabil.“
RTL Nieuws

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